Echter Charaktertest endet mit Unentschieden

Ein Blick auf die Tabelle reichte und jedem war klar, auf was für ein Spiel sich unsere Mädels heute einzustellen hatten. Das Duell beim Tabellennachbarn aus Roßwein würde wahrlich kein Highscore-Game werden, entpuppten sich in den ersten Spielen doch beide Teams eher nicht als offensivgewaltig.

Mit nur 7 Feldspielerinnen und 2 Torhüterinnen angereist, hieß es mit den Kräften ein Stück weit hauszuhalten. Um dem Team noch eine weitere Wechseloption zu ermöglichen, zog Katja Schuhknecht kurzerhand das Torhütertrikot aus und schlüpfte ebenfalls noch in das grüne Spielertrikot. Auffallend war in der guten Anfangsphase das flüssige Zusammenspiel unserer Rückraumspielerinnen Marie Weiß und Luisa Siebert, die die Lücken der Roßweiner Abwehr zu ihren Gunsten zu nutzen wussten und sich in die Torschützenliste eintrugen. Auf unserer rechten Angriffsseite harmonierten auch Susanne Heyne und Lena Elstner fast schon blind miteinander und setzen unsere Kreisspielerinnen mehrfach perfekt in Szene. Dies führte zu einer 3:1-Führung durch Marie Kröber und später zu einer 6:3-Führung durch Katja Schuhknecht, welche ein Anspiel an den Kreis verwertete. Dass es nach 30 Minuten mit 11:11 Toren in die Pause ging, verdanken die Roßweiner Damen ihrer an diesem Tag bärenstarken Topscorerin Daniela Backofen, die dem Spiel mit ihrem unermüdlichen Einsatz und 5 Toren in der ersten Halbzeit eindrucksvoll ihren Stempel aufdrückte.

Die zweiten 30 Minuten sollten zu einem echten Krimi und einem wahren Charaktertest für unsere Mädels werden. Keine der beiden Mannschaften konnte das Momentum auf ihre Seite ziehen und so wechselte die Führung immer wieder hin und her. Beide Abwehrreihen standen sicher und ließen nur wenige klare Möglichkeiten zu. Auch unsere beiden Außenspielerinnen Isabell Günnel und Sophie Leuchtenberger trugen ihren Anteil zum Erfolg bei und vereitelten die Angriffsbemühungen der Roßweiner Damen ein ums andere Mal. Leider verließen mit zunehmender Spielzeit unsere Gegnerinnen zunehmend ihre spielerische Linie und griffen vermehrt zu - formulieren wir es vorsichtig - unlauteren Mitteln des körperlichen Nahkampfs. Nur eine einzige 2-Minuten-Strafe für Roßwein in der 53. Minute kam schon einem Freifahrtschein sehr nahe und trug sicherlich wenig zur Beruhigung der Lage bei. Das Trainergespann um Jens Geßner und Mike Unger zieht den Hut vor ihrem Team, welches in dieser hektischen Phase des Spiels einen kühlen Kopf bewahrte und sich weiter auf die spielerischen Elemente konzentrierte.       

Zwei Minuten vor Schluss ging Roßwein dann mit 19:18 in Führung und die Lichtentanner Damen gerieten aufgrund der begrenzten Spielzeit in Zugzwang. Unsere Rückraummitte Luisa Siebert nahm sich aber schnell ein Herz, stieg zum Sprungwurf hoch und versenkte den Ball unhaltbar und in unnachahmlicher Manier im unteren linken Eck. Jetzt hieß es hinten dicht machen und Roßwein energisch unter Druck zu setzen. Die Abwehr arbeitete hervorragend und Kim Geßner im Lichtentanner Tor entschärfte den gefährlichen Torwurf von Viviana Friedrich glanzvoll. Bei noch zu spielenden 45 Sekunden eröffnete sich damit für Lichtentanne sogar die Chance zum Sieg. Leider stand die Roßweiner Abwehr sicher und ein letzter Freiwurf mit der Schlusssekunde blieb in einer Vielzahl von Händen hängen.

Aufstellung (Tore):